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This blog currently documents a research trip to twelve former Soviet Republics for a new regional project of the Goethe-Institut (2015-17). Earlier entries document the "Afro-Tech and the Future of (Re-)Invention" research trip to Kenya, South Africa and Nigeria (10-25 April 2014, Anne Bergner and Inke Arns), and the INDUSTRIAL on Tour trip to five industrial cities in Poland (27 Sep - 9 Oct 2011, Thibaut de Ruyter, Inke Arns et al.)
Besuch der Chemie- und Düngemittelfabrik Azoty Tarnów (30.9.2011)
Um 9:00 gehts in den Stadtteil Moscice, Besichtigung der Chemie- und Düngemittelfabrik Zakłady Azotowe w Tarnowie-Mościcach. Wir werden von Robert Lichwala geführt. In der Azoty Tarnów werden vor allem Düngemittel auf der Basis von (v.a. russischem) Erdgas und Plastikstoffe (Nylon) auf der Basis von Erdöl hergestellt. Im gesamten Stadtteil Moscice sind daher Lautsprecher angebracht, über die die Bevölkerung im Falle eines Unfalls in der Chemiefabrik gewarnt werden kann. Wir besichtigen alles, vom Labor über ein Gebäude mit einem raketengroßen rotierenden Zylinder (Körnung des Düngers) bis hin zum Dach desselben, von dem aus wir eine großartige Sicht auf den gesamten Chemiekomplex haben. Auf meine Frage, ob sich die Firma denn schon einmal Gedanken gemacht habe, was sie macht, wenn das Erdöl und Ergas verbraucht ist, antwortet Robert Lichwala: Dann fördern wir Gas aus Polen. Ob er denn noch nichts davon gehört habe, dass in 20 Jahren alle konventionellen Ölvorräte verbracht sein werden? Im Brustton der Überzeugung sagt er, dass "Gas und Öl auch noch in 100 Jahren fließen" würden. Vielleicht muss man so denken bzw. man kann gar nicht anders denken, wenn man in dieser Branche arbeitet. Diese - übrigens allgemein verbreitete - Meinung bestärkt mich noch einmal darin, dass unser Öl-Projekt - die Ausstellung "The Oil Show", die unsere Abhängigkeit vom Rohstoff Öl thematisiert, und die am 11. November 2011 eröffnet - mehr als zum richtigen Zeitpunkt kommt.
Ach ja, die Wikipedia schreibt übrigens über Azoty Tarnów:
"Zakłady Azotowe w Tarnowie-Mościcach S.A. (Stickstoffwerke in Tarnów-Mościce S.A.) ist ein Chemieunternehmen im polnischen Tarnów im Stadtteil Mościce mit 2404 Beschäftigten. Es gehört zu 80 % der staatlichen Nafta Polska und zu 5,75 % dem polnischen Ministerium für Staatsvermögen und 14,25 % den Mitarbeitern. Die Zakłady Azotowe w Tarnowie-Mościcach S.A. ist in Polen der einzige Hersteller von Polyoxymethylen (POM) unter dem Handelsnamen Tarnoform sowie von Polytetrafluorethylen (PTFE, Teflon) unter dem Handelsnamen Tarflen. Der Durchschnittsverdienst eine Arbeitnehmer der Aktiengesellschaft betrug im Jahr 2007 2.637 Złoty (Leitungskader 3997 Złoty, Produktionsarbeiter 2363 Złoty) brutto.
Produkte
Rohstoff Kaprolaktam für die Kunststoffproduktion 34 %
Kunststoffe 25 %
Stickstoffdünger 31 %
Chemikalien 7 %
Katalysatoren 1 %
Der Export geht zu 69 % in die EU, zu 20 % nach Asien, zu 6 % nach Lateinamerika und zu 4 % nach Afrika (Stand: 2007). Laut Emissionsprospekt hat man 2006 34 % der Produktion in Polen, 14 % in Deutschland, 11 % in China und 8 % in der Slowakei abgesetzt.
Geschichte
1927 Gründungsbeschluss
1933 Schaffung der Vereinigten Stickstoff-Fabriken in Mościce und Chorzów
Zweiter Weltkrieg Übernahme durch die Deutschen und Umbenennung in Stickstoffwerke Moscice
50er Jahre Errichtung von Anlagen zur Produktion von Kaprolaktam, PolyamidPolyvinylchlorid (PVC), Acrylnitril und Teflon
1991 Umbildung in eine AG des Schatzministeriums
2005 Schatzministerium überträgt 80% der Aktien an die Nafta Polska
2006 Beginn der Privatisierungsverhandlungen mit der deutschen PCC AG, die 365,8 Mio. Złoty für 80% der Aktien geboten hatte
Juni 2008 Börsengang an der Warschauer Börse
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